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Winterberg: „Hemmungen mit Demenzkranken Restaurants zu besuchen“ – Landhaus Fernblick öffnet seine Gastronomie

Winterberg – Das Landhaus Fernblick in Winterberg öffnet sich weiter für die Menschen in der Region. Das in Deutschland einmalige Urlaubs- und Präventionsdomizil für Demenzkranke mit ihren Angehörigen bietet seit dem 1. Mai ein besonderes kulinarisches Angebot: An Sonn- und Feiertagen können Senioren und Menschen mit körperlicher sowie geistiger Einschränkung aus der gesamten Region das hauseigene Restaurant „Kahler Asten“ besuchen und den Mittagstisch genießen. Bisher war dies nur den Hausgästen vorbehalten.

„Wir haben festgestellt, dass es für Angehörige mit Demenzkranken eine große Hemmschwelle gibt, Restaurants und Gaststätten zu besuchen. Da gibt es eine große Angst auch bei den Angehörigen vor Stigmatisierung. Mit unserem Angebot wollen wir es diesen Menschen erleichtern, mit ihrem erkrankten Angehörigen wieder mehr am Leben teilzunehmen und soziale Kontakte zu fördern“, sagt die Leiterin des Hauses Fernblick, Isabell Hiob, zu den Plänen. Im Fachjargon nennt man dies: Förderung der sozialen Teilhabe.

Das Prinzip ist einfach: Interessenten können sich direkt an den Sonn- und Feiertagen bis spätestens 10 Uhr beziehungsweise am Vortag telefonisch zum Essen anmelden. „Angeboten wird dann ein Überraschungsmenü, das für jeden Geschmack etwas bereithält. Natürlich geben wir vorab auch gerne über unser Menü-Angebot Auskunft“, so Isabell Hiob. In der Regel stehen dann verschiedene Fleisch- und Fisch- sowie Gemüsesorten, ein Salat-Buffet, Nachtisch und Suppen auf der Überraschungskarte. Das Menü kostet pro Person 12 Euro inklusive einem Freigetränk.

Bild: Gäste im Landhaus Fernblick
Bild: Gäste im Landhaus Fernblick

Dieses neue Angebot ist in der Region einmalig. Die Einrichtungsleiterin und die Küchenchefin Jutta Jordan hoffen, dass es von den Menschen in der Region gut angenommen wird. „Unser Personal ist auf diese Gästeklientel perfekt eingestellt und auch das Haus bietet natürlich alles. Es ist komplett barrierefrei eingerichtet und ausgestattet“, so Hiob. Ziel sei es, das Haus Fernblick mit den Angeboten noch mehr für die Menschen in der Region zu öffnen und so auch für mehr Lebensqualität bei den Senioren und Menschen mit körperlicher sowie geistiger Einschränkung zu sorgen. „Dabei haben wir natürlich aufgrund unserer Ausrichtung speziell Demenzerkrankte im Blick.“

So stehen zum Beispiel das Schwimmbad und die Sauna zur Verfügung. „Zu unserem Angebot gehört zudem die stundenweise soziale Betreuung von Menschen mit Demenz. Das heißt, wir betreuen die Erkrankten in der Zeit, wenn die pflegenden Angehörigen zum Beispiel Einkäufe zu erledigen haben oder Arztbesuche“, sagt Isabell Hiob. Sie betont in diesem Zusammenhang aber auch, dass das Haus Fernblick damit nicht in Konkurrenz tritt zu den regionalen Tagespflege-Einrichtungen, weil zum Beispiel die Betreuung nicht über Mittag, sondern lediglich vormittags und nachmittags für jeweils 3,5 Stunden geöffnet ist. „Wir freuen uns schon riesig auf den kommenden Sonntag und hoffen bereits bei der Premiere auf neue Gäste“, so Hiob und Jordan abschließend.

Wer mehr Informationen zum neuen Restaurant-Angebot sowie zur Tagesbetreuung wünscht, kann sich telefonisch unter 02981 8980 informieren.

Im Landhaus Fernblick der Arbeiterwohlfahrt beschäftigt 30 Mitarbeiter. Im Oktober 2015 feierte das Haus 10-jähriges Jubiläum als Erholungs- und Entlastungs-Einrichtung für pflegende Angehörige.

Veröffentlicht von:

Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou
Despina Tagkalidou veröffentlichte diesen Artikel auf Südwestfalen Nachrichten. Sie ist in der Lüdenscheider Redaktion unter 02351-9749710 und per Mail unter redaktion@suedwestfalen-nachrichten.de erreichbar.

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