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Kostenfreie häusliche Beratung bei Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen

Marion Schultz, Altenpflegerin mit gerontopsychiatrischer Ausbildung, von der Caritas-Station im Caritas-Zentrum Attendorn hilft direkt vor Ort

Attendorn -Robert hat eigentlich die Zeitung gerade gelesen. Doch nachdem er sie auf den Küchentisch gelegt hat, nimmt er sie wieder auf und beginnt von vorne. Auch nach einer Stunde weiß er nicht, was heute in der Tageszeitung abgedruckt wurde. Überhaupt ist das Leben für ihn und seine Familie in der letzten Zeit schwieriger und anstrengender geworden. Er findet Dinge nicht wieder, legt sie an den unmöglichsten Orten ab und auch bei dem Namen des Nachbarn kommt er in Verlegenheit. Dabei wohnt man seit Jahrzehnten Tür an Tür. Schließlich geht er auf Drängen seiner Frau zu seinem Arzt und bekommt die Diagnose „Demenz.“ Auf ihn und seine Familie stürmen tausend Fragen ein. Wie soll es weiter gehen? Wie wird der Alltag sein? Kann die Familie die Pflege von Robert leisten und wenn ja, wie geht man mit einem dementen Angehörigen um? Wer hilft finanziell und kann man Robert jetzt nie mehr unbeaufsichtigt lassen?

Hier kann Marion Schultz von der Caritas-Station Attendorn helfen. Die Altenpflegerin mit gerontopsychiatrischer Ausbildung kennt praktische Hilfen im täglichen Umgang von Menschen mit Demenz und berät deren Familien zu Hause. „Für alle Beteiligten ist die Diagnose Demenz oder Alzheimer zunächst erschreckend und beängstigend. Doch es gibt Hilfe und Unterstützung. Man muss sie nur kennen und um sie wissen.“ In einem persönlichen Gespräch hilft Marion Schultz, die auf 20 Jahre Berufserfahrung in der Altenpflege zurückschauen kann, weiter. Sie klärt auf, was Demenz ist, wie man mit ihr umgehen sollte und wie auch ein Fortschreiten verlangsamt werden kann. Wie sollte das Umfeld gestaltet sein, denn „die Umwelt des Menschen mit Demenz muss einfach, überschaubar und unkompliziert sein. Die räumliche Umgebung sollte offen und frei von unnötig verwirrenden und widersprüchlichen Reizen gestaltet sein. Beim Essen erkennt ein demenziell erkrankter Mensch einen we ißen Teller nicht auf einer weißen Tischdecke. Ein roter Teller oder mit einem roten Rand lösen hier schon viele Schwierigkeiten.“ Es sind manchmal nur die kleinen Dinge, aber sie haben eine große Wirkung. Auch die Pflege ist ein wichtiges Thema. Was können Angehörige als Laien leisten? „Es gibt auch hier Hilfsmittel, um den Umgang miteinander entspannter zu gestalten.“ Jeder pflegende Angehörige benötigt seine eigene Auszeit, damit er wieder Kraft sammeln kann. In welche Hände kann man den Erkrankten außerhalb des Hauses geben ohne sich ständig zu sorgen oder sich Vorwürfe machen zu müssen? Nicht zu vergessen ist auch der finanzielle und rechtliche Bereich: Pflegegeld, Pflegestufen, Patientenverfügung oder Versorgungsvollmacht sind nur einige Dinge, die geregelt werden müssen.

„An Demenz oder Alzheimer zu erkranken, ist ein großer Einschnitt in das Leben der ganzen Familie. Viele Dinge, mit denen man sich nie beschäftigt hat, werden wichtig. Wichtig ist daher auch, möglichst viel Hilfe in allen Bereichen zu bekommen. Damit man weiß, was möglich ist, dafür bin ich da.“, verspricht Marion Schultz. „Ich bleibe auf Wunsch auch mehrfach der persönliche Ansprechpartner, wenn Hilfe von Nöten ist“. Die Hilfe von ihr ist kostenfrei, da ihre Arbeit über die Pflegeversicherung refinanziert wird. Wie das geschieht, erklärt sie natürlich auch. Weitere Informationen und Termine für die Hilfe von Marion Schultz gibt es bei der Caritas-Station im Caritas-Zentrum Attendorn, Bieketurmstr. 9, 57439 Attendorn, Tel.: 02722 / 954166

Quelle: bsg
Quelle: bsg

Text: Sander-Graetz , Barbara

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