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Unternehmens-Nachfolge

Siegen/Olpe – Unternehmensnachfolge wird zur immer größeren Herausforderung.

Demografie und Fachkräftemangel stellen den Mittelstand vor große Herausforderungen. Das gilt nicht nur für die Beschäftigung, sondern auch für die Unternehmerinnen und Unternehmer selbst. „So viele Unternehmer wie nie berichten von Schwierigkeiten bei der Nachfolgesuche“, so Sabine Bechheim, Leiterin des Referats Gründung, Sicherung und Nachfolge bei der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK). Im Schnitt der letzten Jahre steigen die Teilnehmerzahlen bei Beratungen, Seminaren und Nachfolgetagen. Sabine Bechheim: „Vor allem muss die Unternehmensnachfolge allerdings einfacher werden und deutlich schneller möglich sein.“

Unternehmensnachfolge-Report

Ein Schlaglicht auf die Situation wirft der aktuelle Unternehmensnachfolge-Report des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). Danach suchten 6.911 Alt- Inhaberinnen und Alt-Inhaber zuletzt den Rat ihrer IHK, ein neuer Rekord in der Historie der seit 2007 geführten Statistik. Mit 48 Prozent hatte fast jeder zweite noch keinen Nachfolger gefunden – auch dies ist leider ein Rekord.

Digitalisierung und Nachwuchsprobleme

Betroffen sind vor allem Einzelhändler sowie Hotel- und Gastronomiebetriebe, auch im IHK-Bezirk Siegen. „Hier spielt die Digitalisierung ebenso eine Rolle wie die langfristigen Nachwuchsprobleme“, meint Bechheim. Anders sieht es in der Industrie aus. Attraktive „Hidden Champions“ und deren Zulieferer sind bei potenziellen Nachfolgern überdurchschnittlich beliebt. Bundesweit sind 45 Prozent der möglichen Neu-Inhaber an einem Industriebetrieb interessiert. Doch nur 21 Prozent der beratenen Senior-Unternehmer wollen einen Industriebetrieb in neue Hände geben. „Außerdem stimmt die Qualifikation der Nachfolge-Interessenten häufig nicht mit dem Anforderungsprofil überein“, das hat auch Nachfolgeberaterin Sibylle Haßler von der IHK Siegen festgestellt.

Ein weiteres erschreckendes Ergebnis hält die Umfrage bereit:

Die Mehrheit der Personen, die eine unternehmerische Zukunft für sich in Betracht ziehen, bewertet die Bürokratie als große Hürde. Erforderliche Genehmigungen sollten digital und aus einer Hand mittelstandsfreundlich zur Verfügung gestellt werden und jegliche Doppelmeldungen der Vergangenheit angehören. Wenn die Bundesregierung rasch die 100 wichtigsten Verwaltungsleistungen für Unternehmen online zur Verfügung stellen würde – wie im Online-Zugangsgesetz angekündigt –, würde dies die Hürden für potenzielle Unternehmer verringern.

Quelle: Industrie- und Handelskammer Siegen

Veröffentlicht von:

Sandra Dolas
Sandra Dolas
Sandra Dolas ist Redakteurin bei den Südwestfalen-Nachrichten. Sie sitzt in unserer Zentralredaktion in Bergneustadt und ist unter Tel. 02261-9989-885 bzw. Mail: redaktion@suedwestfalen-nachrichten.de für unsere Leser erreichbar.

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