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Betreuungsgeld – Wahlfreiheit oder falscher Anreiz?

Herscheid. Ob das Betreuungsgeld zur Wahlfreiheit beiträgt oder ob es einen falschen Anreiz darstellt – dies war die Frage, welche die Junge Union Herscheid am 20.02.2013 ab 19 Uhr in Schürmanns Landgasthof in Herscheid diskutiert hat. Um dem Gesprächsabend die nötige Würze und Kompetenz zu verleihen, luden die Herscheider Bernhard Tenhumberg, MdL ein. Als Mitglied und Sprecher des Familienausschusses konnte Tenhumberg einen spannenden Einblick in die Strukturen, Möglichkeiten und Chancen des Betreuungsgeldes geben und detailliert die aktuelle Problematik erläutern. Nach dem umfassenden Vortrag des Referenten vor den über 20 anwesenden Gästen aus Herscheid und den umliegenden Städten war der Grundstein für Wortmeldungen und Beiträge seitens des Publikums gelegt.

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Die Diskussion um das Betreuungsgeld fand am 20.02.2013 in Schürmanns Landgasthof in Herscheid statt – Bild: Junge Union Mark.

Der Vortrag spiegelte nicht nur eine politische Meinung wider, sondern räumte auch mit einigen Irrtümern rund um das Betreuungsgeld auf. Ein Beispiel für eine solche Fehlinterpretation ist die weit verbreitete Auffassung, dass dieses Geld dazu beiträgt, dass sozial schwache Familien ihre Kinder nicht mehr in die KiTa geben und stattdessen die 100,- € im Monat beziehen. Es darf jedoch nicht sein, dass Politik für eine absolute Minderheit gestaltet wird. Wichtig ist es, den Familien, die ihre Unter-Dreijährigen zu Hause betreuen möchten, Anerkennung und Unterstützung zu gewährleisten.

Aus dem Vortrag und der anschließenden Diskussion ergaben sich zudem schnell einige Aspekte in unserer Familienpolitik, in denen in naher Zukunft ein Umdenken erfolgen muss. „Kinder brauchen zu Hause bei ihrer Familie Schutz und Geborgenheit. Wie die einzelnen Familien diesen Zustand erreichen, obliegt ihrem freien Gestaltungswillen. Die Politik muss dafür Sorge tragen, dass das auch eins der obersten Ziele des Staates wird. Es ist nun mal so, dass intakte Familien die Keimzelle unserer Gesellschaft sind“, schlussfolgerte Sebastian Moos, Vorsitzender der Jungen Union Herscheid, aus dem gemeinsamen Gespräch.

Unter den Gästen war auch der JU Kreisvorsitzende Stefan Woelk, welcher auch in der Vergangenheit häufig für das Betreuungsgeld warb. „Dass eine Frau, die, nachdem sie ein Kind zur Welt gebracht hat, keine Rabenmutter ist, wenn sie möglichst schnell wieder arbeiten möchte, haben wir alle gelernt. Dass aber jetzt plötzlich die Mutter eine Rabenmutter sein soll, die ihr Kind zu Hause erzieht, ist traurig. Das Betreuungsgeld ist, nachdem die Politik jahrelang diese Familienstruktur vernachlässigt hat, nur eine kleine Anerkennung und es kann nur ein erster Schritt sein. Weitere Schritte, wie eine leichtere Wiedereingliederung in den Beruf nach der Elternzeit oder eine Kinderbetreuung an den Universitäten und Hochschulen sind weitere notwendige Schritte“, so Woelk.

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