HemerMKSoziales und Bildung

Flüchtlingsunterbringung: Hemer plant in alle Richtungen

Gemeindehalle Ihmert und Turnhalle Kuhbornstraße werden vorsorglich für Unterbringung von Flüchtlingen vorbereitet – Bürgerinformationsveranstaltungen geplant

Hemer – Die Stadt Hemer bereitet sich auf Zuweisungen von Flüchtlingen und ihre Unterbringung in städtischen Gebäuden vor. Ab wann und wie viele Flüchtlinge untergebracht werden müssen, ist aktuell nicht vorherzusagen. „Deshalb müssen wir ohne Scheuklappen in alle Richtungen denken und planen“, so Hemers Erster Beigeordneter Dr. Bernd Schulte.

Nach den Planungen der Stadt sollen dabei zunächst die Gemeindehalle Ihmert und die Turnhalle an der Kuhbornstraße als vorübergehende Unterbringungseinrichtungen genutzt werden. In diesen Hallen können zwischen 120 und 150 Menschen untergebracht werden. Das wurde gestern Abend (9. Dezember) dem Sozialausschuss mitgeteilt. „Es ist uns nun ein Anliegen, unmittelbar nach den zuständigen politischen Gremien die betroffenen Bürgerinnen und Bürger zu informieren“, betont Dr. Schulte. Mit betroffenen Vereinen wie dem TSV Ihmert sei bereits zu Beginn dieser Woche gesprochen worden. Außerdem lädt die Stadt Hemer zu zwei Bürgerinformationsveranstaltungen ein: am Donnerstag, 17. Dezember, um 18 Uhr in der Aula der Freiherr-vom-Stein-Grundschule (Berliner Straße 50) und am selben Tag um 19 Uhr in der Ihmerter Gemeindehalle (Haßbergstraße 23).

Mit vielen großen Fragezeichen muss sich Sozialdezernent Klaus Erdmann momentan beschäftigen. Unter anderem: Wann werden Flüchtlinge im Rahmen der so genannten Regelzuweisung Hemer erreichen? Und wie viele werden es sein? Fragen, die aktuell nicht beantwortet werden können. „Wir wissen nur, dass Hemer neben der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) am Apricker Weg definitiv Flüchtlinge zugewiesen werden“, sagt Erdmann. Das ergebe sich schon rein mathematisch aus dem Zuweisungsschlüssel im Flüchtlingsaufnahmegesetz. Derzeit werden in Hemer 690 Flüchtlinge in der ZUE sowie in Wohnungen untergebracht. Laut Angaben der Bezirksregierung lag das Aufnahme-Soll am 30. November bei 560 Flüchtlingen. Die Stadt Hemer muss davon ausgehen, dass ihr spätestens nach Fristende des durch das NRW-Innenministerium angekündigten Zuweisungsstopps über Weihnachten und den Jahreswechsel zusätzliche Flüchtlinge zugewiesen werden.

„Es wäre fahrlässig, die Zeit bis dahin nicht für Vorbereitungen zu nutzen. Ausnahmslos alle städtischen Gebäude werden derzeit auf Tauglichkeit überprüft“, macht Klaus Erdmann deutlich. Die Gemeindehalle Ihmert sowie die Turnhalle an der Kuhbornstraße seien daher prioritär ausgewählt worden, um beispielsweise den Schul- und Vereinssport im Stadtgebiet bestmöglich fortlaufen lassen zu können. Die so genannte Ertüchtigung der beiden Einrichtungen ist zudem weniger kostenintensiv und deutlich zügiger umsetzbar, als es bei anderen der Fall wäre, so dass mit den vorbereitenden Maßnahmen bereits begonnen werden konnte. „Wir sind gezwungen, schnelle, aber wohl überlegte Entscheidungen zu treffen und arbeiten mit allen Ressourcen an mehreren Fronten gleichzeitig“, gibt Klaus Erdmann Einblick in den aktuellen Arbeitsalltag in der Verwaltung. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Ämter und Abteilungen sind involviert, verschaffen sich momentan auch einen Überblick auf dem Immobilienmarkt.

Die Stadt Hemer sucht zudem Wohnungen, Wohnhäuser oder auch Gewerbegebäude in jeder Größenordnung. Vermieter werden gebeten, sich bei Inna Gebel (Tel. 02372-551-324, E-Mail: I.Gebel@hemer.de) zu melden. Auch Grundstücke, vorzugsweise an Siedlungsrändern, können gerne gemeldet werden. Bei der Wohnungsmitteilung wird um Informationen zu Vermieterkontaktinformationen, Anschrift des zu vermietenden Wohnraums (Stockwerk, Quadratmeter, Anzahl der Zimmer neben der obligatorischen Küche, Flur, Bad), Kaltmiete, kalte Betriebskosten, Heizkosten, Art der Warmwasseraufbereitung und die Höhe der geforderten Kaution gebeten.

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