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Rollstuhlaktion des Beirates für Menschen mit Behinderungen

Iserlohn. Am Freitag, 14. August, fand eine Rollstuhlaktion des Iserlohner Beirates für Menschen mit Behinderungen statt, die den Beteiligten neue Perspektiven eröffnete und als voller Erfolg gewertet werden konnte. Teilnehmer waren Ratsmitglieder und Vertreter der Parteien von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und FDP. Der Vorsitzende des Beirates Peter Martin und die Erste Beigeordnete und Leiterin des Ressorts Generationen und Bildung der Stadt Iserlohn Katrin Brenner begrüßten die Teilnehmer. Katrin Brenner machte dabei deutlich, dass die bei der Aktion gewonnenen Erkenntnisse für die Arbeit der Verwaltung von großer Bedeutung seien und bat alle Teilnehmer, ihre Erlebnisse, Kritikpunkte und Anregungen schriftlich festzuhalten und der Verwaltung zukommen zu lassen.

Gestartet wurde am Seniorenzentrum Waldstadt Iserlohn (SWI), das für diese Aktion einen Raum zur Verfügung stellte und auch für das leibliche Wohl der Teilnehmer sorgte.

Fotonachweis: Stadt Iserlohn
Fotonachweis: Stadt Iserlohn

Aufgeteilt in Gruppen mit jeweils einem vom Medical Center Südwestfalen zur Verfügung gestellten Rollstuhl, bekamen die Aktionsteilnehmer unter anderem die Aufgaben, auf dem Rollstuhl fahrend bestimmte Stellen in der Iserlohner Innenstadt anzusteuern, in Kaufhäusern etwas einzukaufen, bei der Bank Geld abzuheben oder behindertengerechte Toilettenanlagen aufzusuchen. Alles unter dem Aspekt, ob die Aufgaben auch durch eine Person, die auf einen Rollstuhl angewiesen ist, zu meistern wäre. Schon zu Beginn wurde deutlich, dass dafür eine genaue Planung des Fahrtweges erforderlich ist, da zwar fußläufig alles leicht erreichbar wäre, dies aber nicht für das Anfahren der Ziele mit einem Rollstuhl gilt. Die hierbei gemachten Erfahrungen reichten von schlechter Beschilderung von behindertengerechten Toiletten über zu hohe, nicht überwindbare Bordsteinkanten bis hin zu nur sehr schwer zu öffnende Türen.

Bei ihrer Rückkehr im SWI trafen sich die Teilnehmer mit Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens, dem sie ihre neu gewonnenen Perspektiven erläuterten und der sich ihren Fragen und der Kritik stellte. Mit Blick auf die seit mehreren Jahren stattfindende Entwicklung der Iserlohner Innenstadt verwies Dr. Ahrens bei der Diskussion auf seine Zeit als früherer Baudezernent, in der bereits Maßnahmen zur barrierefreien Gestaltung der Innenstadt in Angriff genommen wurden, so zum Beispiel die Regenrinnen in der Fußgängerzone, die durch ihre flachen Kanten für Rollstuhlfahrer nun kein unüberwindbares Hindernis mehr darstellten. Dr. Ahrens gab zudem einen Ausblick auf die anstehende Entwicklung des Schillerplatz-Areals, bei der das Thema Barrierefreiheit mit auf der Tagesordnung steht: „Die bei der Rollstuhl-Aktion gemachten Erfahrungen werden dabei Berücksichtigung finden“, versicherte der Bürgermeister, und der Beirat für Menschen mit Behinderungen werde an der künftigen Planung beteiligt.

Mit den Erfahrungsberichten und Diskussionsergebnissen aus der Aktion wird sich der Beirat für Menschen mit Behinderung auch in seiner nächsten Sitzung befassen, die am Mittwoch, 2. September, um 17 Uhr, im Rathaus I am Schillerplatz (Erdgeschoss, Raum 028) stattfindet. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Südwestfalen-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über regionale Themen und besondere "Landmomente". Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@suedwestfalen-nachrichten.de

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