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Schiff ahoi! Mit einem historischen Flugboot Luftaufklärung über Siegerland und Sauerland

Burbach/Breitscheid (jh) – Selbst nach starken, lang anhaltenden Regenfällen dürfte der Pegel auf der Runway des Breitscheider Flugplatzes kaum hoch genug sein, um diesem „Oschi“ eine Wasserlandung zu ermöglichen. Und das gilt auch für die Start- und Landebahn auf dem benachbarten Siegerlandflughafen. Letzterem kommt bei diesem Unternehmen eine Art Schlüsselstellung zu. Die Besatzung des mächtigen Flugbootes weiß sich nämlich zu helfen. Die historische Maschine ist zusätzlich mit einem konventionellen, ausklappbaren Fahrwerk ausgestattet, das ihr eine Niederkunft auf landgestützten Pisten wie der auf der Lipper Höhe ermöglicht. Und damit stünde einem Besuch dieses historischen Kleinodes im Dreiländereck theoretisch nichts entgegen. Praktisch auch nicht. Wobei „Klein“ allerdings schon etwas untertrieben scheint.

Mit der PBY-5A „Catalina“ kann die Luftsportgruppe Breitscheid-Haiger ein erstes Highlight für ihre am 29. und 30. August diesen Jahres geplante Internationale Airshow ankündigen. Die betagte Konstruktion wird auf Siegerland starten und landen, zwischendurch das Flugtagpublikum im benachbarten Breitscheid beglücken und vor allem erlebnishungrige Passagier über Siegerland, Sauerland und Westerwald fliegen.

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Ein stattlicher Brummer: 15 Passagiere finden im Bauch des historischen Catalina-Flugbootes bequem Platz. Für Aero-Enthusiasten ist ein Mitflug ein Erlebnis, das an deren Seele rührt (Foto: Philipp Prinzing).
Ein stattlicher Brummer: 15 Passagiere finden im Bauch des historischen Catalina-Flugbootes bequem Platz. Für Aero-Enthusiasten ist ein Mitflug ein Erlebnis, das an deren Seele rührt (Foto: Philipp Prinzing).

Auf Patrouille über Sieger- und Sauerland

Dieses imposante, fast 20 Meter lange Amphibienflugzeug, das vollbeladen 16 Tonnen auf die Waage bringt und über eine Flügelspannweite von stattlichen 31,70 Metern verfügt, ist weltweit das älteste noch flugfähige Exemplar seiner Art. Anno 1941 vom Stapel gelaufen, sieht man diesem von zwei mächtigen, 1200 PS-starken Pratt & Whitney-Motoren angetriebenen Veteranen sein wahres Alter nicht an. Im (Über-)Flug bietet diese so außergewöhnlich designte Maschine einen Anblick, der jedem Aero-Enthusiasten an die Seele rührt. Und beim Zuschauen und Beobachten allein braucht es nicht zu bleiben. Es besteht die seltene Chance, als Passagier ein paar luftige und sicherlich unvergessliche himmlische Runden mit und in diesem Teil zu drehen. 15 Fluggäste finden in dem voluminösen Bauch der „PBY“ (= „Patrol Bomber“) bequem Platz. Zwei „Blisters“ (seitliche Glaskuppeln) im hinteren Rumpfteil ermöglichen einen herrlichen Panoramaausblick auf die Umgebung.

Buchbar sind die jeweils 30 Minuten dauernden Rundflüge auf der Internetseite der Airshow-Veranstalter unter www.airshow-breitscheid.de. Auf dem Siegerlandflughafen wird die imposante Maschine temporär deshalb vor Anker gehen, weil der Airport über eine entsprechend lange Piste zum Landen und Starten verfügt, die in Breitscheid so nicht vorhanden ist.

73 Jahre hat der imposante Aqua-Bomber auf den Holmen. Vom Siegerlandlfughafen aus startet er zu Rundflügen (Foto: John Redeker).
73 Jahre hat der imposante Aqua-Bomber auf den Holmen. Vom Siegerlandlfughafen aus startet er zu Rundflügen (Foto: John Redeker).

Wasserlandungen, wie in ihrem Heimatland auf dem Ijsslemeer üblich, sind auf dem Westerwald und im Siegerland natürlich nicht drin. Heisterberger Weiher oder Breitenbach-Talsperre scheiden dafür von vornherein aus. In Deutschland ist solches sowieso nur an ganz wenigen, ausgesuchten Orten statthaft. Flugboote dieses Typs wurden während des 2. Weltkriegs zur U-Bootjagd, zur Sicherung von Geleitzügen und ob ihrer großen Reichweite von 4055 Kilometern auch zur Fernaufklärung eingesetzt. Sie konnten fast 24 Stunden in der Luft bleiben. Auch als Löschflugzeuge leisteten sie gute Dienste. Während der Berlin-Blockade waren einige Exemplar als „Rosinenbomber “ im Einsatz und wasserten als solche auf der Havel.

Text: Jürgen Heimann

Veröffentlicht von:

Redaktion Olpe

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